Initiative „Keupstraße ist überall“ im LOTTA-Interview

0

Die Initiative Keupstraße ist überall unterstützt die Betroffenen des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße und fordert eine gesellschaftliche Solidarisierung ein. Am 20. Januar fand deshalb ein großer Aktionstag vor dem Oberlandesgericht in München statt. Die LOTTA fragte im Interview mit der Initiative nach deren Bewegugründen und Forderungen:

Wieso ist es euch wichtig, dass viele Menschen mit euch nach München fahren?

Zum einen würden wir dies als starkes Zeichen der Solidarität begreifen, das vor allem an die Betroffenen des Anschlages und deren Angehörige zu senden ist. Viele von ihnen haben die Hoffnung auf eine unabhängige Untersuchung aufgegeben und fühlten sich von der Mehrheitsgesellschaft alleine gelassen. Eine zahlenmäßig große Demonstration wäre nicht nur ein starkes Zeichen der Solidarität, sondern es auch gleichzeitig eine massive Kritik am Umgang der Medien und des Staates mit dem NSU. Zum anderen wollen wir klar machen, dass das, was das Gericht „erarbeiten“ wird, bestenfalls einen Ausschnitt des Geschehens – den juristischen – repräsentiert. Viele Sachen sind bisher entweder nicht geklärt worden oder wurden überhaupt nicht thematisiert. Ein Prozess, der auf eine strafrechtliche Verurteilung zielt, lässt weitergehende Fragen – wie nach dem gesellschaftlichen Rassismus oder dem Netzwerk des NSU – schon aufgrund seiner Struktur außen vor. Was genau passiert ist, wissen wir auch nicht. Für uns ist aber klar, dass es mehr als die drei Täter_innen Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe geben muss. Eine große Demonstrationen und die durch sie erzeugte Öffentlichkeit kann diese Sichtweise stärken.

Zum kompletten Interview der LOTTA…

Share.

About Author

Leave A Reply