Der WDR berichtete über die Zeugenvernehmungen zum Tod von Corelli. In nicht-öffentlicher Sitzung wurde eine der BfV-Betreuerinnen des V-Mannes vernommen, die die Leiche entdeckte:
Der NSU-Untersuchungsausschuss konnte immerhin eine Mitarbeiterin des Verfassungsschutzes vernehmen, die Corelli im Schutzprogramm betreut hat und dabei war, als Corelli tot aufgefunden wurde. Bei ihrer Vernehmung hat sie einige Aussagen gemacht, die im Widerspruch zu anderen Zeugenaussagen stehen, unter anderem zu Corellis Vermieter. Richtig entsetzt war der Ausschuss darüber, dass diese Betreuerin aussagte, nichts über Corellis vorheriges Leben zu wissen. Wie ist dann aber ein Schutz überhaupt möglich, wenn die, die ihn schützen sollen, nichts über ihn wissen und somit auch nicht über mögliche Gefahren?
Genauso unverständlich ist für CDU-Obmann Heiko Hendriks, warum die Betreuer erst nach vier Tagen zu seiner Wohnung fuhren: „Hätte ich die Gefährdungslage gewusst, hätte ich mehr über die Person gewusst, hätte ich zum Beispiel gewusst, dass er Opfer einer Entführung hätte werden können, dass ihm vielleicht etwas zugestoßen ist, auch von Dritten herbeigeführt, dann hätte ich vielleicht schon nach zwei Tagen geschaut. Hätte ihn vielleicht retten können. So habe ich erst nach vier Tagen geschaut und ’ne komische Reaktion beim Auffinden der Leiche an den Tag gelegt. Das wirft dann mehr Fragen auf als es Antworten gibt.„
Nach Aussage des Vermieters, der Corelli mit den beiden BfV-Betreuern tot aufgefunden hat, war deren erste Reaktion: Da könne man jetzt auch nichts mehr machen. Entsetzen über den Tod des Menschen, den man schützen sollte, sieht anders aus.