Unter der Überschrift „Trägheit der Herzen“ veröffentlichte Düsseldorfs „alternative Stattzeitung“ TERZ einen kritischen Rückblick auf ein Jahr NSU-Untersuchungsausschuss:
Die Aussagen der drei Bewohner und Anwohner der Keupstraße, für die sich nach dem 9. Juni 2004 ihr ganzes Leben änderte (TERZ 11.15) boten so vielfach Gelegenheit, nachzufragen und Informationen aus der Wahrnehmung und Sicht derjenigen zu sammeln und aufzunehmen, die die Ermittlungsarbeit von dieser Seite aus erlebt und erlitten hatten. Die Äußerungen und Aufmerksamkeitsgesten der Parlamentarier*innen im Sitzungssaal gerieten jedoch auch an diesem 19. Oktober 2015 ausschließlich lau. Wichtige Nachfragen – etwa zu dem Einsatz verdeckter Ermittlungen, oder zu dem Druck, der auf die Betroffenen ausgeübt wurde, ihre eigenen Nachbar*innen zu verdächtigen – blieben aus. Das Drehbuch sah wohl mehr als halbausgeführte Gesten nicht vor. Vielmehr soll mitunter sogar zu beobachten gewesen sein, dass ein Abgeordneter während der Zeugenaussagen seine Post durchgesehen habe.