Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet der Journalist Andreas Förster am 27. Februar über neue Hinweise zum Anschlag in der Keupstraße. Auf den Bändern der Viva-Überwachungskamera ist ein Pärchen zu sehen, dass sich vor und nach dem Anschlag in der Straße aufhält. Die sich verdächtig verhaltenen Personen wurden offenbar in all den Jahren nicht von der Polizei identifziert und verhört. Unklar ist, wer die beiden sind und was sie in der Straße taten. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ wirft die Frage auf, ob es sich bei ihnen um mutmaßliche Unterstützer_innen der NSU-Täter handeln könnte:
Neue Nahrung erhält die Diskussion jetzt durch Ausschnitte von Überwachungsvideos, die an jenem 9. Juni 2004, als die Bombe in der Keupstraße explodiert, unweit vom Tatort entstanden sind. Es handelt sich um bislang unbekannte Aufnahmen zweier Kameras, die am Gebäude des Musiksenders Viva in der Schanzenstraße angebracht waren. Sie zeigen einen Mann und eine Frau, die sich dort auf der Straße auffällig verhalten – und zwar genau in dem Zeitraum, als die mutmaßlichen NSU-Täter in dieser Gegend unterwegs sind. Die Unbekannten beobachten die Straße und Passanten, von Zeit zu Zeit telefonieren sie mit ihren Handys. Erst als einer der Täter mit dem Fahrrad, auf dessen Gepäckträger die Bombe deponiert ist, an ihnen vorbeigegangen ist, verlassen sie die Straße.
Mehrere Stunden nach dem Anschlag tauchen sie aber noch einmal dort auf und beobachten erneut das Geschehen auf der Straße. Zufall? Mitglieder des NSU-Untersuchungsausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag bezweifeln dies. Sie wollen demnächst das Überwachungsvideo im Ausschuss vorführen und dazu Vertreter von Polizei und Verfassungsschutz befragen. Dabei soll die Frage geklärt werden, warum sich die Ermittler nie darum bemüht haben, das auffällige Pärchen aus der Schanzenstraße zu finden und zu befragen.