Ausschussvorsitzende Nadja Lüders vertrat späteren Polizistenmörder Michael Berger

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Gestern abend gab die Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses Nadja Lüders (SPD) mit einer „Persönlichen Erklärung“ ab, die von dem Journalisten Jörg Diehl veröffentlicht wurde. Darin schreibt Lüders:

„Ich habe im Jahr 1999 Michael Berger in einem arbeitsrechtlichen Verfahren anwaltlich vertreten. Dabei ging es um eine Kündigungsschutzklage, die keinerlei politischen oder gar rechtsextremistischen Hintergrund hatte. Dieser Vorgang hat nichts mit dem im Ausschuss zu untersuchenden Vorgängen zu tun.“

Mit den von dem Neonazi Michael Berger im Jahr 2000 verübten Morden an drei Polizist_innen will sich der Untersuchungsausschuss beschäftigen. Seit Jahren gibt es Spekulationen, ob Berger ein V-Mann gewesen sein könnte, was das NRW-Inneministerium stets zurückwies. Berger war allerdings ein Freund des neonazistischen V-Manns Sebastian Seemann. Dass Lüders mit Michael Berger beruflich zu tun hatte, wirft nun die Frage auf, ob sie befangen sein könnte oder als Zeugin in Betracht kommt. Die WAZ schreibt:

„Die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zur Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Düsseldorfer Landtag, Nadja Lüders (SPD), ist am Donnerstagabend Spekulationen über eine mögliche Befangenheit entgegengetreten. Die Dortmunder Rechtsanwältin hatte vor mehr als 15 Jahren den späteren Polizisten-Mörder Michael Berger in einem arbeitsrechtlichen Verfahren vertreten. Bergers spätere Verstrickungen in die Neonazi-Szene hätten bei diesem Mandat, bei dem es aus anderen Gründen um dessen fristlose Kündigung als Angestellter in einem Autohaus ging, keine Rolle gespielt, erläuterte Lüders in einer persönlichen Erklärung.“
Spiegel-Online schrieb 2011 in einem Artikel, dass Berger auf einer Party seiner Anwältin als Neonazi aufgefallen sei. Laut WAZ soll es sich dabei um eine „Kanzleiparty“ gehandelt haben.

„Zuletzt arbeitete er in einem Autohaus. Doch er ließ sich krankschreiben – wegen Depressionen: „Ich habe keinen Bock mehr“, sagte er Kollegen. „Mir ist das alles zu viel.“
Auf einer Party seiner Anwältin, bei der er plötzlich auftauchte, fiel Berger, der 1,91-Meter-Mann, den Gästen auf: Er trug einen Ring mit Hakenkreuz.“

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