Kölner Stadt-Anzeiger: NSU-Ausschuss interessiert sich für weitere Bombenanschläge

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Vor einigen Tagen haben wir einen ausführlichen Artikel zu drei 1992 und 1993 in Köln verübten und bislang ungeklärten Bombenanschlägen veröffentlicht. In allen Fällen wurden Sprengfallen benutzt, wir haben deshalb auf Ähnlichkeiten zum Bombenattentat in der Kölner Probsteigasse und einer als Sprengsatz präperierten Taschenlampe, die 1999 in Nürnberg aufgefunden wurde und die vom NSU stammen soll, hingewiesen. Gestern hat der „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Thema aufgegriffen:

Geht es nach der Initiative „NSU-Watch NRW“ soll der Ausschuss auch die Kölner Verbrechen aus den Jahren 1992 und 1993 unter die Lupe nehmen. Denn Parallelen zu den bislang bekannt gewordenen Taten des NSU seien unübersehbar, sagt die Initiative, ein bundesweiter Zusammenschluss antifaschistischer Organisationen.
Im Ausschuss werden die drei Attentate zunächst allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen. Zu unkonkret sind bisher die Hinweise auf einen Zusammenhang zum NSU. Weder der Bundestags-Untersuchungsausschuss noch die Ausschüsse verschiedener Landesparlamente haben eine Verbindung offengelegt. Auch der Einsetzungsbeschluss für das NRW-Gremium sieht nähere Untersuchungen der drei Kölner Attentate zunächst nicht vor. Doch das könnte sich noch ändern: „Bei den Zeugenvernehmungen zum Komplex Probsteigasse werden wir die Kölner Taten von 1992 und 1993 thematisieren und mögliche Parallelen hinterfragen“, kündigt Ausschuss-Sprecherin Verena Schäffer (Grüne) an. „Sollte sich ein konkreter Zusammenhang herausstellen, werden wir diesem nachgehen.“ Auch Ausschuss-Mitglied Andreas Kossiski (SPD) schließt nicht aus, dass das Gremium sich noch einmal eingehend mit den alten Attentaten beschäftigt: „Sollte der Verdacht bestehen, dass es einen möglichen Zusammenhang zum NSU-Komplex gibt, werden wir uns die Fälle sehr genau ansehen.“

Zum Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers…

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