FR: „Es gab damals Kontakte zu Neonazis“

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Der Rechtsextremismus-Forscher Alexander Häusler im Interview über den Wehrhahn-Anschlag:

Ist bei den Ermittlungen also etwas falsch gelaufen?

Offensichtlich. Zum einen die vorschnelle These eines völlig losgelösten Einzeltäters, die ich für verkehrt halte. Und dann noch die falsche Behauptung, es gebe keine Hinweise auf eine gewaltorientierte Neonaziszene in Düsseldorf. Dabei gab es nicht nur die Drohkulisse rund um das „Nationale Infotelefon“, sondern einige Jahren zuvor im Stadtteil Wersten auch einen Sprengstoffanschlag auf ein Aussiedlerheim. Da ist es merkwürdig, dass der Wehrhahn-Anschlag nicht zumindest als möglicher Ausdruck einer zunehmend gewalttätigen Neonaziszene eingeordnet wurde.

Wie erklären Sie sich das?

Ähnlich wie bei der NSU-Mordserie hat man der Szene derartige Taten offensichtlich nicht zugetraut. Fragwürdig ist aus meiner Sicht, warum das Thema Wehrhahn-Anschlag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum NSU, der jetzt im Düsseldorfer Landtag abgeschlossen wurde, nicht behandelt wurde – obwohl das ursprünglich so geplant war. Angesichts der aktuellen Entwicklung sollten die Parlamentarier das meines Erachtens nachholen oder für die noch offenen Fragen einen eigenen Untersuchungsausschuss einrichten.

Das komplette Interview der Frankfurter Rundschau lesen…

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